Zur Optimierung der Abläufe muss das EWM durch ein YMS ergänzt werden

Um dem ständigen Druck zur Kostensenkung, zur Verbesserung des Durchsatzes und zur Einhaltung strenger Lieferfristen in Produktionsbetrieben und in der Lebensmittel- und Getränkebranche standzuhalten, müssen Unternehmen ihre Logistikabläufe möglichst effizient gestalten. Viele Betriebe implementieren EWM-Systeme (Extended Warehouse Management), um die Kontrolle über die Lagerabläufe zu erlangen. Oft wird dabei ein wichtiges Puzzlestück übersehen: das Yard Management System (YMS).

Im Folgenden erfahren Sie, warum EWM und YMS einander ergänzen, warum die Implementierung eines EWM ohne ein YMS kritische Lücken hinterlässt und wie die Integration beider Systeme die Effizienz Ihrer Lieferkettenverwaltung steigern kann.

Welche Aufgaben erfüllt ein EWM?

Ein EWM-System dient zur Optimierung der Abläufe im Lager. Es dokumentiert die Bestände, verbessert die Kommissioniergenauigkeit und sorgt für eine effiziente Lagerung. Produktionsbetriebe und Lebensmittel- und Getränkehersteller profitieren somit von einer Bestandskontrolle, die Über- oder Fehlbestände bei Rohstoffen und Fertigwaren verhindert. Weitere Vorteile liegen in der Unterstützung einer optimalen Personalauslastung, indem Aufgaben auf der Grundlage von Prioritäten und Arbeitsbelastung zugewiesen werden, sowie der Einhaltung von Vorschriften in Bezug auf die Verwaltung temperaturempfindlicher Waren oder die Verfolgung von Verfallsdaten.

Diese Funktionen sind für die Optimierung der Logistik von unschätzbarem Wert, beschränken sich jedoch ausschließlich auf die Lagerverwaltung im engeren Sinne. Was außerhalb des Lagers, im Yard, passiert, bleibt oft eine Blackbox.

Die wichtigsten Vorteile eines YMS

Der Yard funktioniert als Brücke bzw. Schnittstelle zwischen externen Transport- und internen Lagerabläufen. Ohne ein YMS kann er zum chaotischen Engpass werden, der die Effizienzgewinne durch Ihr EWM zunichtemacht.

Ein YMS verwaltet die Lkw-Bewegungen und die Zeitplanung für die Docks und gewährleistet Echtzeit-Transparenz über Anhänger und Ladungen. Damit können Sie jederzeit genau überblicken, welche Anhänger auf Ihrem Gelände sind, was sie transportieren und wo sie sich aktuell befinden. Durch Zuweisung von Lkws zu Docks auf Grundlage von Verfügbarkeit und Priorität können Staus vermieden werden. Weitere Effizienzgewinne werden durch die Reduzierung unnötiger Verweilzeiten erzielt, die Sie Geld kosten und Lieferungen verzögern.

Warum ein EWM alleine nicht ausreicht

Die Einführung eines EWM ohne ein YMS hat einen ähnlichen Effekt, als würde man die Fertigungsstraßen optimieren, dabei aber die Rohstoffversorgung vernachlässigen. Um das Potenzial Ihres Standorts zu maximieren, müssen beide Systeme zusammenarbeiten.

1. Lückenlose Transparenz durch End-to-End-Synchronisierung der Logistikabläufe
    Ohne ein YMS kann ein EWM nicht sehen, wann Rohstoffe eintreffen oder fertige Waren das Werk verlassen. Ein Anhänger könnte also stundenlang auf Ihrem Yard stehen, bevor er entladen wird, was die Produktionspläne verzögert.
2. Keine Staus an den Docks oder auf dem Parkplatz
   Ein EWM hat einen genauen Überblick über die Bestände innerhalb des Lagers, weiß aber nicht, wie viele Lkw auf die Ent- oder Beladung warten. Ein YMS gewährleistet eine effiziente Zeitplanung für die Be- und Entladung der Anhänger, um Engpässe zu vermeiden, die zu Chaos und Wartegebühren führen können.
3. Beseitigen Sie Compliance-Risiken in der Lebensmittel- und Getränkebranche
   Dies dient dazu, unnötige Verkehrsstaus zu vermeiden. Für Lebensmittel- und Getränkehersteller ist die Aufrechterhaltung der Kühlkette ein unbedingtes Muss. Ein YMS kann Ihre Mitarbeiter entsprechend benachrichtigen und dafür sorgen, dass Kühlanhänger priorisiert werden.
4. Verbesserte Beziehungen zu den Spediteuren
   Spediteure legen Wert auf schnelle Durchlaufzeiten. Angesichts des anhaltenden Mangels an Berufskraftfahrern kann eine gute Beziehung zu den Spediteuren für Logistikbetriebe einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten. Ein YMS ist die Voraussetzung für eine effiziente Abwicklung.

EWM und YMS: eine leistungsstarke Kombination

Durch die Integration von EWM und YMS entsteht ein nahtloser Warenfluss vom Eingang bis zum Ausgang Ihrer Anlage. Eine dynamische Priorisierung ermöglicht schnellere Entladezeiten und eine schnellere Bestandszuweisung. Zusammen reduzieren diese Systeme die Verweilzeit im Yard und im Lager und steigern so den Durchsatz. Die kombinierten Daten aus beiden Systemen liefern aussagekräftige Erkenntnisse über Engpässe und Verbesserungspotenziale.

Beim führenden Reifenhersteller Bridgestone macht man sich diese Vorteile bereits zunutze. Durch die Kombination des EWM mit einem YMS konnten die Abläufe in der gesamten Lieferkette synchronisiert werden. Durch vorrangige Abfertigung von Anhängern mit Rohstoffen wurden Produktionsverzögerungen reduziert. Gleichzeitig werden Fertigwaren zügig durch das Lager befördert, was die zuverlässige Einhaltung der Lieferverpflichtungen gewährleistet.

Lückenlose Kontrolle durch Integration beider Systeme

Für Produktionsbetriebe und Lebensmittel- und Getränkehersteller reicht ein EWM alleine nicht aus. Ohne ein YMS, das die komplexen Abläufe auf dem Yard verwaltet, riskieren Sie Effizienzverluste, Verzögerungen und entgangene Gewinne. Sie erhalten lückenlose Kontrolle über Ihre Logistik vom Yard-Eingang bis zum Lagerregal, indem Sie beide Systeme im Tandem implementieren.

Zur Bewältigung von Verzögerungen bei der Abfertigung oder Engpässen im Lager empfiehlt sich die Yard Management Solution von Peripass als perfekte Ergänzung zu EWM-Systemen wie SAP. Auf Wunsch beraten wir Sie gerne bei der Optimierung Ihrer Betriebsabläufe und Lieferkettenverwaltung.